Die Krankenversicherung in Deutschland

Eine Krankenversicherung ist existentiell wichtig

Die Krankenversicherung gehört zu den wichtigsten Versicherungen überhaupt, da das Krankheitsrisiko ein existenzbedrohendes Risiko ist, das abgesichert werden muss.

Krankenversicherung seit 2009 Pflicht

Seit 2009 gibt es in Deutschland eine Krankenversicherungspflicht. Jeder Mensch, ob reich oder arm, selbstständig oder angestellt, Rentner oder Kind muss eine Krankenversicherung haben. Bis 2009 konnten sich alle nicht gesetzlich Krankenversicherungspflichtigen frei entscheiden, ob sie sich freiwillig gesetzlich versichern, privat versichern oder ganz ohne Versicherung sein wollten! Dies wurde geändert und es besteht seit dem für jeden eine Pflicht zur Krankenversicherung. An die Pflicht zur Krankenversicherung wurde dann gleichzeitig die Verpflichtung zu einer Pflegeversicherung gekoppelt.Krankenversicherung

Zwei Systeme in der Krankenversicherung

In Deutschland gibt es zwei Versicherungssysteme zur Krankenversicherung, die sich in vielen Punkten unterscheiden. Beide haben Vor- und Nachteile, so dass man nicht grundsätzlich sagen kann, das eine ist besser als das andere. Jedoch ist das gesetzliche System von außen wesentlich stärkeren Einflüssen auf den Leistungsumfang ausgesetzt, als dies in privaten Krankenversicherungen der Fall ist. In den vergangenen Jahren hat dies zu Reduzierungen im Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherungen geführt, um die Beiträge auf erträglichem Niveau halten zu können. Die privaten Krankenversicherungen können nicht einseitig Leistungsumfänge kürzen und daher müssen ihre Prämien steigen. Dafür ist das einmal vereinbarte Leistungsniveau jedoch dauerhaft gesichert.

Bedarfsgerecht krankenversichern

In jedem Fall sollten sich jeder Mensch damit auseinandersetzen, was sein Bedarf an Absicherung gegen Krankheitsrisiken ist und entsprechend handeln. Sich beispielsweise rein auf das Leistungsniveau der gesetzlichen Krankenversicherung zu verlassen, kann bei vielen Krankheitsbildern durchaus zu problematischen Zuständen führen. Mit einer passenden privaten Zusatzversicherung, kann auch der gesetzlich Krankenversicherte eine optimale medizinische Versorgung erreichen. Ich berate Sie gerne zu den Möglichkeiten.

Auch für freiwillig gesetzlich Versicherte lauern Versorgungslücken, die dann all zu oft erst im Krankheitsfall bemerkt werden. Dann ist es jedoch zu spät! Bei dieser Personengruppe kommt nämlich noch die Unterversorgung bei Lohnersatzleistungen hinzu, die bei längeren Krankheitszeiträumen zu erheblichen finanziellen Problemen führen kann.

Privat Krankenversicherte sollten auch von Zeit zu Zeit ihren Tarif, bzw. Leistungsumfang überprüfen. Auch hier gibt es immer wieder Möglichkeiten zur Optimierung des Versicherungsschutzes und damit zur bedarfsgerechten Anpassung.

Gesetzliche Krankenversicherung

Die gesetzliche Krankenversicherung ist für viele Personengruppen verpflichtend. Diese haben erst gar keine Auswahl, was dieses System der Krankenversicherung angeht. Sie sind aufgrund Ihres Status Pflichtversichert. Der Leistungsumfang aller gesetzlichen Krankenkassen ist zu ca. 95% festgelegt und wie bereits beschrieben immer wieder durch Gesundheitsreformen von Leistungsreduzierungen betroffen. Dennoch bietet das deutsche Gesundheitssystem mit der gesetzlichen Krankenversicherung noch immer ein gutes Leistungsniveau für die meisten Krankheitsbilder.

Finden Sie hier eine Hilfe zur Auswahl der richtigen gesetzlichen Krankenversicherung.

Durch gezielte Auswahl von Leistungsbausteinen aus dem Bereich der privaten Zusatz- und Ergänzungsversicherungen lässt sich auch für gesetzlich Versicherte eine optimale Krankenversicherung zu bezahlbaren Preisen erreichen.

Private Zusatzversicherung

Das Leistungsniveau der gesetzlichen Krankenversicherung bietet noch immer eine im internationalen Vergleich durchaus hochwertige Grundversorgung. Dennoch gibt es in einigen Leistungsbereichen echte Schwachpunkte, die sich über gezielte Leistungsergänzungen über private Krankenzusatzversicherungen verbessern lassen.

Die möglichen privaten Zusatz-Leistungsbausteine lassen sich in folgende wichtige Bereiche einteilen:

– stationäre Zusatztarife

– ambulante Zusatztarife

– Zahnzusatztarife

– Kurtarife

– Krankentagegeld

 

Private Vollkostenversicherung

In der privaten Krankenversicherung sind ca. 9 Mio. Menschen versichert. Die Möglichkeit sich privat kankenzuversichern ist nur bestimmten Personenkreisen möglich. Neben Beamten und den meisten Selbstständigen, sind dies Angestellte, die mit ihrem Einkommen über die sog. Jahresarbeitsverdienstgrenze (JAVG) kommen. Diese Personengruppen haben überhaupt eine wirkliche Wahl über ihr Krankenversicherungssystem, denn sie können entscheiden, ob sie sich freiwillig gesetzlich krankenversichern oder privat krankenversichern möchten.

Die Entscheidung für eines der Systeme ist eine extrem wichtige Entscheidung, gilt sie doch -im Regelfall- für das gesamte restliche Leben. Von daher sollte die Entscheidung mit einer intensiven Beratung begleitet werden. Vielfach stelle ich bei Neukunden große Vorurteile und Vorbehalte gegen eines der beiden Systeme fest. Dies kann sowohl das gesetzliche als auch das private System betreffen. Wichtig ist es, die Vor- und Nachteile beider Systeme zu kennen sowie die Möglichkeiten zu Veränderungen in der Zukunft.

Der Wunsch vieler, die es dürfen/ können ist die Versicherung über eine private Krankenversicherung. Ist diese Entscheidung zu Gunsten des privaten Systems gefallen, gilt es nun auch den richtigen Versicherer mit dem richtigen Tarif zu finden. Hier darf die Prämie, bzw. die mögliche Prämienersparnis gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung nur eine untergeordnete Rolle spielen. Lassen Sie sich nicht von billigen Einsteigertarifen oder ähnlichem verleiten, sondern suchen Sie sich einen Versicherer, der nachhaltige Tarife und Lösungen anbietet.

Größere Eigenverantwortung in der privaten Krankenversicherung erforderlich

Wichtig zu wissen ist, dass ein privat Krankenversicherter eine gewisse Mündigkeit und Eigenverantwortung mitbringen sollte. Er geht mit dem Behandler direkt einen Leistungsvertrag ein und ist so direkter Vertragspartner des Behandlers. Erbringt der Behandler Leistungen, die nicht im Tarif des Versicherten abgedeckt sind, so stehen Sie als Patient selbst finanziell dafür ein. Seien Sie dem Behandler gegenüber durchaus kritisch und holen Sie sich ggf. eine Zweitmeinung eines anderen Behandlers ein oder fragen Sie Ihre Krankenversicherung. Der Behandler wird bemüht sein (anders als beim gesetzlich Krankenversicherten), Sie nach den Regeln der ärztlichen Kunst zu behandeln, könnte jedoch auch in die Versuchung gelangen, für ihn lukrative Maßnahmen zu ergreifen, die nicht wirklich medizinisch begründet sind.

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